Projektrealisierung
Unter dem Überbegriff Projektrealisierung fassen wir die gesamte Bauphase angefangen mit den Ausschreibungen zur Ausführung, über den ersten Spatenstich bis hin zur Inbetriebnahme zusammen. Dabei koordinieren wir in enger Zusammenarbeit mit dem Anlagenhersteller alle beteiligten Gewerke mit besonderem Fokus auf Arbeitssicherheit und der Vermeidung von Flurschäden. Genehmigungen, die nicht von der Konzentrationswirkung der Immissionsschutzrechtlichen Genehmigung der Windenergieanlagen erfasst sind, wie beispielsweise naturschutzrechtliche Genehmigungen für den Wegebau oder Gehölzentnahme, werden durch unser Unternehmen eingeholt.
Eine Windenergieanlage entsteht
-
1. WegeausbauListenelement 1
Windenergieanlagen werden in der Regel im planerischen Außenbereich errichtet, in dem die Wegeinfrastruktur für ein solches Großprojekt nicht ausreichend geeignet ist. Vorhandene land- und forstwirtschaftlich genutzte Wege müssen ertüchtigt und verbreitert werden, um den Projektstandort für die Baustellenfahrzeuge erreichbar zu machen. Besonders wichtig sind dabei die Tragfähigkeit und die Breite des Weges, denn einige Anlagenkomponenten weisen Breiten von bis zu sechs Metern und Gewichte jenseits von 80 Tonnen auf.
-
2. Baufeldräumung und Herstellung der Kranstell- und MontageflächeListenelement 2
Unter Baufeldräumung versteht man das Abschieben des nicht tragfähigen Oberbodens. Dieser Prozess ist zwingend notwendig, damit der lebendige sogenannte Mutterboden während der Bauphase keinen Schaden durch massive Verdichtung nimmt und auch die Baufahrzeuge vor einsinken geschützt werden.
Für eine moderne Windenergieanlage wird unter Normalbedingungen eine Fläche von ca. 4.000 m² für die Errichtung benötigt. Der Großteil dieser Fläche wird nach Inbetriebnahme der Anlage wieder zurückgebaut. und der ursprünglichen Nutzung zugeführt.
-
3. FundamentbauListenelement 3
Das Fundament bildet die Basis für die Windenergieanlage und ist maßgeblich für die Standsicherheit verantwortlich. Die Art und Weise der Gründung wird im Vorfeld durch ein Baugrundgutachten festgelegt und wird von der Beschaffenheit des Bodens am Standort bestimmt. Moderne Fundamente haben einen Durchmesser von ca. 25 m und bestehen aus ca. 100 Tonnen Stahlbewehrung und fast 2.000 Tonnen Beton. Um die Stabilität des Fundaments sicherzustellen wird es an nur einem Tag gegossen - ein wahrer Kraftakt.
-
4. AnlagenaufbauListenelement 4
Die Windenergieanlage an sich besteht aus verschiedenen Komponenten, die am Anlagenstandort vormontiert und anschließend zusammengesetzt werden. Der Transport der Großkomponenten zum Anlagenstandort stellt dabei eine massive logistische Herausforderung dar, die akribischer Planung und Vorbereitung bedarf. Der Turm, sicherlich eines der markanteren optischen Merkmale einer Windenergieanlage, besteht entweder aus Beton, aus Stahl, oder aus einer Kombiniation beider Materialien. Bei den modernsten Anlagen erreicht der Turm bis zu 175 m Höhe. Auf den Turm wird das Maschinenhaus, das einen Großteil der Technik, die zur Erzeugung des Stroms benötigt wird, beherbergt, aufgesetzt. Über die sogenannte Nabe werden die drei bis zu 88 m langen Rotorblätter mit dem Maschinenhaus verbunden.
-
5. Netzanbindung
Damit die produzierte Elektrizität auch "abtransportiert" werden kann, muss der Windpark über ein Umspannwerk an das Hochspannungsnetz angebunden sein. Je nach Leistung des Windparks müssen bestehende Umspannwerke gegebenenfalls ertüchtigt, oder aber ein neues Umspannwerk errichtet werden. Zusätzlich wird eine Kabeltrasse angelegt, die je nach vorhandener Infrastruktur durchaus einige Kilometer überbrücken muss. Die Kabeltrasse verbindet die Windenergieanlagen mit dem Umspannwerk. Um Leitungsverluste zu minimieren, wird der erzeugte Strom vor dem Abtransport in der Windenergieanlage auf 10.000 - 30.000 V transformiert. Die Erdkabel die zum Einsatz kommen haben einen Durchmesser von ca. 6 cm.
-
6. Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme markiert den letzten Meilenstein in der Realisierungsphase eines Windprojekts. Alle Funktionen der Anlage werden auf Herz und Nieren geprüft und eng überwacht. Mögliche Fehler werden während des auf die Inbetriebnahme folgenden Probebetriebs aufgedeckt und behoben. Alle programmierten Abschaltungen, die dem Schutz der Anwohner oder der Tierwelt dienen sind bereits aktiv. Es folgt eine finale Abnahme und die Realisierungsphase ist abgeschlossen. Von nun an geht die Anlage in den Routinebetrieb über.